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Die berühmten Wiener Bronzen stammen – wie es die Bezeichnung verrät – aus der Stadt Wien in Österreich. Der wohl bekannteste Produzent dieser bemalten Miniaturen ist die Gießerei Bergmann, die einst im Jahre 1884 durch Franz Bergmann in Wien, Österreich gegründet wurde.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Wien über 80 unterschiedliche Bronzegießereien gezählt, in denen auch einst der Art Deco Künstler Bruno Zach (* 6. Mai 1891 in Schytomyr, Ukraine; † 20. Februar 1945 in Wien, Österreich) sein Handwerk erlernte.

Wiener Bronzen sind kleinfigürliche Plastiken, mit teilweise skurrilen, teilweise lustigen und teilweise traumhaften Motiven. Dargestellt werden Tiere, Menschen und auch erotische Lustspiele. Die Skulpturen, welche erotische Lustspiele verkörpern, werden als Erotika bezeichnet. Diese Skulpturen portraitierten nicht nur Geilheit und pure Lust, sondern waren auch ein Dokument der Prüderie der damaligen Zeit (19. Jahrhundert). Die Figuren verbanden Humor und Erotik und zeigten, worüber man sich nicht zu sprechen traute; gleichgeschlechtliche Liebe und kopulierende Paare. Ferner wurden auch fantastische Liebesszenen – wie die Vereinigung von jungen Damen mit erregten Satyr-Gestalten – gefertigt. Einige dieser erotischen Bronzen waren zudem mit kleinen Scharnieren versehen, die durch Bewegung lustvolle Geheimnisse preisgaben.
Die Wiener Manufaktur Bergmann galt nicht nur als einer der bekanntesten Hersteller von lieblichen, tanzenden Katzen und anderen Tierfiguren, sondern – unter dem Synonym Namgreb – auch als Produzent der lustvollen Erotika-Wiener Bronzen. Weiterhin erkennt man die Manufaktur auch an dem bekannten Krug-Zeichen, welches der Sohn des Gründers, Franz Xaver Bergmann, im Jahre 1900 erfunden hatte. Dieses Zeichen avancierte zum Markenzeichen der Bergmann Wiener Bronzen.